Kreis informiert sich beim Caritasverband
Austausch auch über Armutsentwicklung, Pflege-Impflicht und Energiekosten
Kreis informiert sich beim Caritasverband
Emsdetten/Greven/Saerbeck. Der Landrat des Kreises Steinfurt, Dr. Martin Sommer, und der Sozialdezernent Tilman Fuchs, informierten sich kürzlich beim Caritasverband Emsdetten-Greven über dessen Arbeit. Das breite Spektrum der Beratungs- und Hilfsangebote, aber auch der Herausforderungen und Problemfelder stellten die beiden Vorstandsmitglieder Bernward Stelljes und Doris Abeler sowie aus dem Caritasrat Klaus Wilp (Erster Vorsitzender) und Berthold Böing (Zweiter Vorsitzender) vor.
Die Armutsentwicklung in Emsdetten, Greven und Saerbeck machten die Caritasvertreter an Zahlen der Tafel deutlich. Der Verband betreibt in den drei Orten vier Ausgabestellen für Lebensmittel. Überall steigen die Zahlen der Kundinnen und Kunden mit Berechtigungsausweis, hinter denen oft ganze Familie mit Kindern und Jugendlichen stehen. Insgesamt sind es seit Januar diesen Jahres 600 Personen mehr, die über die Tafel mit Lebensmitteln unterstützt werden. Die Emsdettener Ausgabestelle zum Beispiel verzeichnete zum Stichtag 9. August 937 Menschen in 349 Haushalten, darunter 249 unter 18 Jahren. 131 Kundenausweise waren auf Geflüchtete aus der Ukraine ausgestellt.
In dem Gespräch mit Landrat Sommer und Sozialdezernent Fuchs ging es unter anderem um das Thema steigende Energiekosten und den Umgang damit angesichts vertraglich festgezurrter Budgets sowie um das neue Caritas-Projekt Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Die Vertreter von Kreis und Caritasverband sprachen auch über die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Sie betrifft unter anderem Angehörige von Pflegeberufen, die in großer Zahl im Caritasverband arbeiten. Dort befürchtet man Verwerfungen als Folge des anstehenden Durchsetzens dieser Pflicht. Seit Beginn der Debatte kritisiert die Caritas die ausbleibende allgemeine Impfpflicht als "Ohrfeige für die Pflege.
Themen des Treffens waren des Weiteren der zunehmende Fachkräftemangel und die Zuschüsse des Kreises für Angebote der Caritas. Der Caritasverband arbeitet damit unter anderem im Beratungs- und Betreuungsbereich, für den sich der Kreis Steinfurt finanziell in großem Umfang einsetzt.
Ein großer Dank der Caritasvertreter ging an den Kreis für die gute Zusammenarbeit mit Gesundheitsamt und Krisenstab in der Pandemie.