Freiwilligendienst hat große Bedeutung im Caritasverband Emsdetten-Greven
EMSDETTEN/GREVEN. Drei Monate Freiwilligendienst im Caritasverband (CV) Emsdetten-Greven liegen noch vor Moritz Peters. Doch nach neun Monaten Tätigkeit im Haus Tobias, einem Wohnangebot für Menschen mit Behinderungen, ist der 20-Jährige überzeugt: "Ich kann schon jetzt sagen, dass es das bisher wichtigste Jahr in meinem Leben ist." Moritz Peters ist einer von 25 Freiwilligen, die derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Caritasverband Emsdetten-Greven absolvieren. Freiwillige und Verband sind sich einig: Ihr Einsatz ist eine große Bereicherung für beide Seiten.
Dabei entschied sich Moritz Peters eher aus ganz praktischen Gründen für ein Jahr Arbeit im sozialen Bereich. Zum Doppel-Abiturjahrgang gehörend, hatte er den ersehnten Studienplatz in katholischer Religionslehre in Münster nicht bekommen. Weil er aber nicht umziehen und Sport und Freunde in der Region nicht aufgeben wollte, entschied er sich, die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken - und wertvolle Bonuspunkte für den Numerus Clausus zu sammeln. Seither unterstützt Moritz Peters die Mitarbeiter im Haus Tobias, begleitet die Bewohner bei Arztbesuchen, Behördengängen oder hilft ihnen bei der Freizeitgestaltung. "Es passieren täglich Dinge, die bewegend sind", sagt er. Der junge Mann schätzt vor allem die Atmosphäre von Geborgenheit im Hause.
Wer sich für ein FSJ oder den BFD im Caritasverband Emsdetten-Greven entscheidet, kann zwischen vier Einsatzbereichen wählen. Der Verband setzt Freiwillige in den Fachbereichen "Hilfen für Menschen mit Behinderung", "Hilfen für sucht- und psychisch kranke Menschen", "Hilfen für alte und kranke Menschen" und "Hilfen für Eltern, Kinder und Jugendliche" ein. Erste Anlaufstelle für Interessierte Freiwillige ist Kathrin Bäumer. "Die Freiwilligen kommen oft mit einem hohen Engagement, mit einer großen Neugierde", sagt sie. Mit ihrer Herangehensweise seien sie eine Bereicherung für die hauptamtlichen Mitarbeiter. "Freiwillige gehen oft ganz unbedarft und offen mit den Menschen um, während die Fachkräfte eher einen professionellen Blick auf die Klienten werfen", erklärt Kathrin Bäumer, warum der Einsatz von Laien so wichtig für den Verband ist.
Für Nicole Grabbe ist der Freiwilligendienst gleichsam Eintritt in ihre Berufslaufbahn. Nach dem Abitur 2013 wollte sie Soziale Arbeit studieren. "Mit dem FSJ wollte ich mich absichern, ob es wirklich das Richtige für mich ist. Und ich wollte praktische Erfahrungen vorweisen können", sagt die 19-Jährige. Seit neun Monaten ist sie im ambulant betreuten Wohnen für sucht- und psychisch kranke Menschen tätig. Sie hilft bei Einkäufen und Gruppenaktivitäten, in der Kochgruppe, im Café Jedermann an der Blumenstraße in Emsdetten sowie im Lesecafé der Stadtbibliothek. Anfangs sei es ihr nicht ganz einfach gefallen, mit Menschen mit psychischen Erkrankungen umzugehen. "Ich bin aber lockerer geworden, und wir machen oft auch Späße." Insgesamt leiste das Jahr einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung, ist sie überzeugt. "Das ist alles andere als eine Notlösung." In ihrem Berufsziel fühlt sie sich bestätigt. In diesem Herbst nimmt Nicole Grabbe ihr Studium auf.
Auch bei Moritz Peters hat das Jahr seine Spuren hinterlassen. "Ich war nie menschenscheu, aber ich gehe jetzt mit ganz anderen Augen durch die Stadt und achte viel mehr auf Menschen mit Behinderungen", sagt er. Darum gehe es doch schließlich auch bei Caritas, ist Moritz Peters überzeugt: "Dass man die Menschen in allen gesellschaftlichen Abläufen mitnimmt."
Wer sich für den Freiwilligendienst im CV Emsdetten-Greven interessiert, sollte sich an Kathrin Bäumer, Telefon 02572/ 157-33, baeumer@caritas-emsdetten-greven.de, wenden. Informationen zu beiden Diensten FSJ und BFD auch auf der Website des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unter http://www.bmfsfj.de