Dazu hat der katholische Wohlfahrtsverband den Fachdienst „Migration“ eingerichtet. Zunächst befristet bis zum Jahresende 2017 widmen sich mit Christa Kriete und Maike Krumm zwei Caritas-Mitarbeiterinnen in Emsdetten, Greven und Saerbeck den vielfältigen Fragen rund um das Thema Integration von Flüchtlingen in den Städten und Gemeinden vor Ort. Der Fachdienst Migration gehört innerhalb des Verbandes zum Fachdienst Gemeindecaritas.
Ermöglicht wird das Engagement des Caritasverbandes Emsdetten-Greven – neben Bundes- und Landesmitteln – auch durch Fördermittel des Bistums Münster sowie durch finanzielle Unterstützung der katholischen Gemeinde St. Martinus und der Flüchtlingshilfe in Greven. „Aus unserer Sicht hat Integration vor allem drei Komponenten, damit sie gelingen kann“, sagt Caritas-Vorstand Bernward Stelljes. „Es geht um Arbeit, Sprache und Wohnen.“
Schon seit einigen Wochen ist die langjährige Caritas-Mitarbeiterin Christa Kriete in der Migrationsberatung tätig. Sie kümmert sich um die Anliegen von Menschen, deren Aufenthaltsstatus dauerhaft geklärt ist. „Diese Menschen beschäftigen sich mit Fragen, wie sie einen Praktikumsplatz oder Arbeit finden, welche Sprachkurse sie besuchen können und wo sie wohnen“, sagt sie. Als Koordinatorin der Ehrenamtsarbeit begleitet sie unter anderem ehrenamtliche Mitarbeiter, die Bewerbungstrainings für Migranten anbieten. Den Weg zu ihr finden die Klienten unter anderem über bestehende Angebote des Caritasverbandes, zum Beispiel die Tafel oder das Sozialkaufhaus.
„Genau dieses Netzwerk, das wir als Caritasverband bieten können, bewährt sich“, sagt Christa Kriete. Viele Fragen könnten innerhalb des Verbandes geklärt werden. Zudem sei es von Vorteil, dass sie als Ansprechpartnerin für den Caritas-Unternehmensservice bereits viele Kontakte zu Firmen der Region unterhalte.
Maike Krumm kümmert sich um die Beratung von Menschen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus. Sie wurde eigens für diese Aufgabe eingestellt. Die 26-Jährige hat Erziehungswissenschaften und Religionswissenschaften mit Schwerpunkt Islamwissenschaften studiert und unter anderem bereits in einer Erstaufnahmestelle des Deutschen Roten Kreuzes in Münster gearbeitet. Auch in ihrer Freizeit hat sie sich bereits in Projekten zur Flüchtlingshilfe engagiert.
Dass auch die neu ankommenden Menschen in Emsdetten, Greven und Saerbeck den Weg zu ihr finden werden, davon ist Ansgar Kaul, zuständiger Fachbereichsleiter, fest überzeugt. „Ein solches Angebot spricht sich in der Flüchtlingsgesellschaft schnell herum“, sagt er. Ihr Büro wird Maike Krumm in Greven beziehen. Die dortige Kirchengemeinde St. Martinus stellt mit der Flüchtlingshilfe Greven Mittel für dieses Angebot zur Verfügung. „In der Flüchtlingshilfe sind viele Personen aktiv und die Kirchengemeinde hat erkannt, dass Ankommende und Ehrenamtliche weitere Unterstützung benötigen“, so Ansgar Kaul. Sprechzeiten wird es aber auch in Emsdetten und Saerbeck geben.
Auf Maike Krumm kommen Themen wie Familiennachzug und Beratungsarbeit rund um die Asylverfahren zu. Ansgar Kaul unterstreicht, dass der Caritasverband mit dem Fachdienst Migration ein einzigartiges Angebot schafft: „Außer in Emsdetten gibt es bisher für diese Menschen überhaupt keine Möglichkeiten zur Verfahrensberatung oder Migrationsberatung.“
Dass der Bedarf auch angesichts aktuell sinkender Flüchtlingszahlen groß ist, davon ist Bernward Stelljes fest überzeugt. Zum einen sei der Migrationsdruck international weiterhin hoch. „Außerdem weiß niemand wirklich so genau, wie viele Menschen bereits hier sind und wie sie sich in unsere Gesellschaft einfinden können“, so der Caritas-Vorstand.
Um dem Thema Migration angemessen gerecht zu werden, hat der Caritasverband Emsdetten-Greven einen neuen Fachdienst ins Leben gerufen. Caritas-Vorstand Bernward Stelljes (v.l.), die zuständigen Mitarbeiterinnen Christa Kriete und Maike Krumm sowie Fachbereichsleiter Ansgar Kaul stellten nun das Konzept vor.