Sie verabschiedeten den Leiter der Ambulanten psychiatrischen Pflege nach 32 Jahren beim Verband und 46 Jahren im Beruf.
Ralf Wicher habe diesen Bereich mit aufgebaut, der seitdem zusammen mit dem Betreuten Wohnen für psychisch kranke und suchtkranke Menschen ein großes Arbeitsfeld des Verbands geworden sei, sagte Caritasvorstand Bernward Stelljes. Er bescheinigte dem frisch gebackenen Ruheständler eine "bedeutende Leistung" und erklärte: "Ich habe mich als Chef bei dir zu bedanken für deine hilfreiche und erfolgreiche Arbeit und die sehr gute Zusammenarbeit".
Die Entwicklung in der Psychiatrie seit Ralf Wichers Berufsstart 1973 als Pfleger in Münster zeichnete Fachbereichsleiter Helmut Henrich nach: vom Wegschließen mit Pflegern als Wärter über die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen in den 1980er Jahre bis zur Entwicklung der Leitlinie "ambulant vor stationär" und heutigen modernen Betreuungsformen, wie sie der Caritasverband anbietet. "Du hast durch deine Art vielen Menschen geholfen oder auch erst den Weg zu Hilfen geöffnet", sagte Helmut Henrich und attestierte Ralf Wicher "große Fachlichkeit, dazu Echtheit und Ehrlichkeit".
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verabschiedeten sich bei ihrem Chef mit einem selbst gedichteten Lied im Chor. Etwas wehmütiges Lob kam auch von Ansgar Kaul, in dessen Fachbereich Ralf Wicher vier lange die Sozialstation verantwortete. Außerdem war er unter anderem mehrere Jahre Vorsitzender der Mitarbeitervertretung und im Betriebssport aktiv.
"Ich bin in der psychiatrischen Pflege in schlimmen Zeiten gestartet", sagte Ralf Wicher. Als er vom Posten der Stationsleitung Suchtaufnahme an der LWL-Klinik seiner Frau Andrea 1987 zum Caritasverband gefolgt sei, habe er es besser machen wollen: frühzeitig ambulant statt später stationär. Das sei mit den Angeboten der Caritas gelungen, zunächst als Modellprojekt, dann in immer größerem Umfang. "Ich verlasse ein tolles Team", bedankte sich Ralf Wicher bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.