Dank und Spende für Ehrenamtler der Saerbecker Ausgabestelle
Die Saerbecker Ausgabestelle der Caritas-Tafel hat in der Vorweihnachtszeit regelmäßig mehr Besucher als üblich. Der Dezember ist der Monat der größeren und besonderen Spenden.
Zugute kommen sie aktuell 52 Haushalten in der Kundenkartei, berichtete jetzt Herbert Breidenbach, Leiter der ausschließlich ehrenamtlich betriebenen Einrichtung des Caritasverbands Emsdetten-Greven.
In den Kundenhaushalten leben 150 Personen, davon 73 Kinder, sagte Breidenbach. Der Trend gehe zu jungen, größeren Familien. Der Anteil Älterer - Stichwort Altersarmut - sei "relativ gering". Die Tafel "wird auf jeden Fall gebraucht, das muss man feststellen", erklärte Breidenbach. Dabei wäre dem Team nichts lieber, als dass sein Angebot überflüssig würde.
Die Nutzerzahlen der Tafel insgesamt seien in diesem Jahr zurückgegangen, bilanzierte Helmut Henrich. Er ist beim Caritasverband zuständig für die vier Ausgabestellen in Emsdetten, Greven, Reckenfeld und Saerbeck. Aktuell 860 Haushalte in den Kundenkarteien seien 100 Familien beziehungsweise 200 Personen weniger als Ende 2018. Dabei sei die Zahl der Kinder in den Kunden-Haushalten gestiegen. An allen vier Ausgabestellen verzeichnet der Caritasverband zurückgehende Zahl von Flüchtlingen in der Kundschaft. Umzüge oder die Aufnahme von Arbeit nannte Henrich als Gründe.
Die Zahl der Tafelkunden im Alter 65-plus stieg laut Henrich innerhalb eines Jahres im Caritasbezirk um rund ein Drittel auf 39. Das sei immer noch ein "insgesamt niedriges Niveau". Hier im ländlichen Bereich sei "für uns nicht zu beobachten, dass die Zahl älterer Hilfsbedürftiger steigt", sagte Henrich. Das muss aber nicht viel heißen. Die ältere Zielgruppe sei schwer zu erreichen mit Unterstützungsangeboten wie der Tafel, schränkte Henrich ein. Es gebe Scham, Stolz, den Wille, es wie früher im Leben auch irgendwie selbst zu schaffen. Henrich geht davon aus, dass die Gruppe hilfsbedürftiger Senioren tatsächlich wächst, ohne dass sie sich an die Tafel wenden. "Das Problem in kleinen Orten ist die Überwindung der Schamgrenze, man wird ja bei der Tafel gesehen", meinte Herbert Breidenbach.
In der Saerbecker Ausgabestelle engagieren sich in einem Vormittags- und einem Nachmittagsteam 24 Frauen und Männer ehrenamtlich. "Das ist ein bisschen wie Familie", sagte Leiter Herbert Breidenbach. Helmut Henrich richtete den Dank des Verbands und seiner Vorstände an die Ehrenamtler aus, "die die Tafel erst möglich machen".
Traditionell vor Weihnachten besuchte Andreas Dolle, Leiter des Saerbecker Beratungscenters der Kreissparkasse, die Tafel am Kirchplatz. Sein Geldinstitut unterstützt die Arbeit in diesem Jahr mit 1000 Euro. Mit dieser Unterstützung wurden je zwei Kühltruhen und Kühlschränke auf energetisch neuestem Stand angeschafft, berichtete Herbert Breidenbach. Sie ersetzen alte und im Betrieb teure Vorgänger, sodass der Leiter der Ausgabestelle Stromeinsparungen und auch einen Beitrag zum Klimaschutz erwartet. Die gesicherte Kühlkette brauche es auch für den Grundgedanken der Tafeln: Lebensmittel aus Supermärkten vor dem Wegwerfen retten und Bedürftigen zugänglich machen. Ein Teil des Geldes fließt in den Betrieb der Fahrzeuge, mit denen Lebensmittel auch in Saerbecker Supermärkten eingesammelt und an die Ausgabestellen verteilt werden.