EMSDETTEN/GREVEN/SAERBECK. Eine Frage stand am Samstag in der Gesamtschule in Saerbeck im Raum: Was wäre unsere Gesellschaft, wenn es keine Frauen und Männer gäbe, die sich ehrenamtlich engagieren? Aufgeworfen hatte sie der Vorsitzende des Caritasverbandes Emsdetten-Greven, Dr. Rudolf Kösters. „Es würde sehr viel Herz fehlen“, war er überzeugt. Im Caritasverband Emsdetten-Greven sind es etwa 250 bis 300 Menschen aus Greven, Emsdetten und Saerbeck, denen der regelmäßige unentgeltliche Einsatz für andere eine echte Herzensangelegenheit ist. Unter dem Motto „Caritas – Ehrensache“ hatte der Caritasverband erstmals seine ehrenamtlichen Mitarbeiter eingeladen, um sich in aller Form zu bedanken: mit einem Tag zum Auftanken.
Rund 50 Frauen und Männer waren der Einladung gefolgt. Regelmäßig sind sie in den unterschiedlichsten Fachbereichen und Diensten des Caritasverbandes aktiv: in der Sterbebegleitung oder in Fahrdiensten, in Kleiderstuben oder den Tafeln, in der Familienhilfe oder der Behindertenarbeit. Sie hatten am Samstag die Wahl zwischen Workshops zu fachspezifischen Themen oder Angeboten, die dem ganz persönlichen Wohlbefinden dienen.
Zudem nutzte Caritas-Geschäftsführer Bernward Stelljes den Tag, um die Ehrenamtlichen mit den vielfältigen Diensten und Einrichtungen des Verbandes in Greven, Emsdetten und Saerbeck vertraut zu machen. Dabei unterstrich er die Bedeutung des Ehrenamtes für den Caritasverband. So entspreche allein die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter in etwa der der hauptamtlichen. „Sie alle repräsentieren ein Stück weit unseren Caritasverband“, bescheinigte er den Anwesenden.
Die vier Fachbereichsleiter Detlef Eden (Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien), Michaela Kopp (Hilfen für Menschen mit Behinderung), Helmut Henrich (Hilfen für suchtkranke und psychisch kranke Menschen) und Ansgar Kaul (Hilfen für ältere und kranke Menschen/ Gemeindecaritas) stellten die Schwerpunkte des Verbandes vor und erläuterten, in welchen Bereichen sich ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren. Und wo noch welche benötigt werden. Allein 130 Frauen und Männer sorgen zum Beispiel dafür, dass an fünf Tagen die Woche die Tafeln Lebensmittel an Bedürftige herausgeben. „Wir benötigen dringend weitere Fahrer“, warb Helmut Henrich zum Unterstützung. Weitere Mitstreiter suchen auch die Mitglieder des Gebärdenchores, wie Michaela Kopp erläuterte. Unter Anleitung proben hörende und gehörgeschädigte Menschen regelmäßig Lieder in Form von Gesten ein.
Wie vielseitig ehrenamtliche Arbeit sein kann, zeigte sich auch in den Workshops. So berichtete Petra Krumböhmer, Koordinatorin des ambulanten Caritas-Hospizdienstes Emmaus, von der wohltuenden Wirkung der Klänge von Klangschalen. Was sie in der Hospizarbeit einsetzt, dient auch zur Stressbewältigung und Entspannung im Alltag. Das konnten die Teilnehmer des Klangschalen-Workshops mit allen Sinnen selbst erfahren. Um sinnliche Wahrnehmungen ging es auch im Aroma-Seminar. Doris Heine führte die Teilnehmer in die Wirkweise von Düften und Aromen ein und hatte allerlei kostbare Duftproben zum Ausprobieren dabei. Ein gutes Rüstzeug für ihr ehrenamtliches Engagement bekamen auch die Teilnehmer der Workshops zu Themen wie Umgang mit Demenzerkrankten, Kommunikation, Psychische Erkrankungen oder zum Caritas-Jahresthema „Weit weg ist näher als du denkst“. Um die Frage der ganz persönlichen Kraftquellen ging es im Workshop „Kraftquelle Atem“. Denn schließlich müssen auch ehrenamtliche Mitarbeiter zuweilen ganz tief durchatmen.
Klangschalen und welche wohltuende Wirkung sie auf den Menschen ausüben standen im Mittelpunkt des Workshops „Klangschalen-Meditation“. Das konnten die Teilnehmer mit eigenen Händen fühlen.
Doris Heine präsentierte ein winziges Fläschchen kostbarsten Aromas. Welche Wirkweise Düfte für den Menschen haben, erfuhren die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Workshop „Aromatherapie“.