Antworten auf diese Frage haben junge Menschen, die genau das gerade machen.
FSJlerinnen und FSJler, Bufdis oder BFDler, wie sie kurz heißen, können bei dem Träger verschiedenster Angebote in Sachen Beratung, Hilfe, Unterstützung oder Betreuung jederzeit anfangen. Einmal im Jahr lädt die Freiwilligen-Koordinatorin Christina Tuttmann alle zum Auftakttreffen und Kennenlernen ein - der Verband ist groß, die Einsatzstellen verteilt über mehrere Orte, man kommt eher selten zusammen.
Rund um ein paar große Familien-Pizzen zu Mittag trafen sich jetzt elf der 15 jungen Menschen in FSJ, BFD oder Praktikum im Grotthoff-Dahlmann-Stift in Emsdetten. Sie sind zwischen 18 und 21 Jahre alt. Für die meisten ist der Caritasverband die erste Station nach dem Abi. Sie arbeiten quer durch alle Fachbereiche von der Altenpflege und Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung über die Kontakt- und Beratungsstelle "Cafe Jedermann" für Menschen mit psychischer Erkrankung bis zur Schulassistenz für Kinder und Jugendliche mit Hörschädigung oder der Geschäftsstelle - Einsatzgebiete so vielfältig wie die Interessen.
"Genau das Richtige für mich"
Malin Waade ist 18 Jahre alt, kommt aus Steinfurt und hat im September als Bufdi beim Caritasverband angefangen. "Ich war mir nach dem Abitur gar nicht so sicher, was ich machen wollte", erzählt sie, "aber etwas Soziales sollte es werden, wo ich mit Menschen zu tun habe". Ihr Stiefvater hatte früher mal Zivildienst gemacht und davon erzählt, ein Bekannter Malins schlug die Caritas und deren "Cafe Jedermann" vor. "Nach zwei Tagen reinschnuppern war für mich klar, dass der BFD und die Kontakt- und Beratungsstelle genau das Richtige für mich sind", schildert Malin Waade. In der Anlaufstelle für Menschen mit psychischer Erkrankung hilft sie unter anderem mit, Tagesstruktur anzubieten: das gemeinsame Frühstück, die Abendrunde mit Keksen und Klönen. Außerdem arbeitet Malin Waade im Betreuten Wohnen mit. "Ich bin gespannt, was noch kommt", sagt sie auch in Richtung ihres Betreuers Norbert Helming, des Leiters des "Cafe Jedermann". Schon die ersten Wochen hätten sie "zu der Idee gebracht, Soziale Arbeit zu studieren - das gefällt mir gut".
"Herausfinden, wie ich weitermachen möchte"
Schulassistenz für Schülerinnen und Schüler mit Hörschädigung ist das Ding von Lutz Krallmann. Der 18-jährige aus Emsdetten arbeitet seit August als FSJler vormittags in der Außenstelle des Caritasverbands an der Münsterland-Schule in Münster, einer Förderschule des LWL mit Schwerpunkt Hören und Kommunikation. Nachmittags ist er in der OGS der Martin-Luther-King tätig, ebenfalls eine Förderschule des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe. Vor dem Abi standen bei Lutz Krallmann Soziales und Bauingenieur auf dem Berufswunschzettel. Ein Bekannter empfahl ihm das FSJ im LWL-Förderzentrum, das er selbst gemacht hatte. "Ich möchte in diesem Jahr FSJ Erfahrungen sammeln und herausfinden, in welcher Richtung ich weitermachen möchte", sagt Lutz Krallmann. Anschließend will er auch dem Bauingenieur-Studium eine Chance geben, "das bleibt Plan A". "Aber im FSJ machst du Erfahrungen, die du dann fürs ganze Leben hast", ist er sich sicher. Das Taschengeld, das es für das FSJ gibt, nennt Lutz Krallmann "gutes Geld". "Man könnte natürlich anderswo mehr verdienen, aber du machst das ja nicht fürs Geld, sondern für die Erfahrung."
"Caritas kennt man halt"
In der Hausgemeinschaft für Menschen mit Behinderung in Greven an der Königstraße arbeitet Lisa Henseleit. Für die 19-Jährige aus Emsdetten stand schon zu Beginn der Oberstufe fest, dass es nach dem Abitur ein FSJ werden soll. Sie hat gute Erinnerungen an ihre integrative Kita und Grundschule, wollte Erfahrungen sammeln und "den Caritasverband kennt man halt in Emsdetten" - so fand Lisa Henseleit ihre FSJ-Stelle: "Ich habe einfach angerufen und nachgefragt." Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung sei etwas völlig Neues für sie, aber genau das habe sie gewollt. Alltagsbegleitung, Hilfe beim Papierkram, zusammen in der Stadt unterwegs sein: "Das hat mir direkt Spaß gemacht", sagt Lisa Henseleit über ihre ersten Wochen.
Freiwilliges Soziales Jahr und Bundesfreiwilligendienst sind beim Caritasverband Emsdetten-Greven in allen Fachbereichen möglich, von der Schulassistenz über die Sozialstation und Pflege bis zur Kontakt- und Beratungsstelle "Cafe Jedermann" oder der Tafel. Das FSJ richtet sich an jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren. Der BFD steht zusätzlich auch Älteren offen. Beide können auch länger oder kürzer als ein Jahr sein. Bewerbungen sind jederzeit möglich per E-Mail an bewerbung@caritas-emsdetten-greven.de. Ansprechpartnerin ist Christina Tuttmann. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Caritasverbands unter der Rubrik "Engagieren bei der Caritas".
www.caritas-emsdetten-greven.de