Das pralle Leben 14 Tage lang in einem ehemaligen Elektromarkt: Auf diesen Nenner lässt sich bringen, was der Caritasverband Emsdetten-Greven in diesen Tagen auf die Beine stellt. Zum zweiten Mal organisieren Mitarbeiter aller Fachbereiche eine sogenannte Pop-Up-Bar in einem leerstehenden Geschäftsgebäude im Herzen von Emsdetten. Vom 23. Juni bis zum 5. Juli sind alle Interessierten eingeladen, in der ehemaligen Expert-Immobilie an der Kirchstraße 18 einen Kaffee zu trinken, zu klönen, sich zu informieren, zu stöbern und mehr. Mittags gibt es Essen aus der Suppenküche. Dazu organisiert der Caritasverband ein täglich wechselndes Programm von Vorträgen über Flohmärkte bis zum Mitfiebern beim Public Viewing zur Fußball-Weltmeisterschaft.
Das Programm soll die unterschiedlichsten Interessen ansprechen. Die Angebote reichen von der Zubereitung von Babybrei bis zu Informationen über die Pflegeversicherung, von Volksliedern zum Mitsingen bis zur Einführung in die Gebärdensprache, von Vorträgen über Pubertät oder Rente bis zu einem Bücher- und Trödelmarkt sowie einem Gottesdienst zum Ende der Veranstaltung. Herzstück des Programms ist die Suppenküche. Jeden Tag sorgt die Feinkostfleischerei Hidding für einen Mittagstisch. Dabei entscheidet jeder Nutzer selbst, was er für sein Essen zahlen möchte und kann.
Zum zweiten Mal organisiert der Caritasverband Emsdetten-Greven eine Pop-Up-Bar in der Innenstadt. Dennoch ist Geschäftsführer Bernward Stelljes überzeugt, dass diese Veranstaltung einzigartig ist. "Im vergangenen Jahr haben wir die Räumlichkeiten eines ehemaligen Cafés genutzt. Jetzt gehen wir in einen ehemaligen Elektromarkt: Diese Immobilie hat noch viel stärker den urtümlichen Pop-Up-Charakter", sagt Stelljes. Er freut sich, dass Immobilienbesitzer Willi Kemper das Anliegen des Caritasverbandes unterstützt und das rund 600 Quadratmeter große Ladenlokal für zwei Wochen vermietet. Schließlich sei es gar nicht so einfach, eine geeignete Immobilie für eine solche kurzfristige Aktion zu finden, so Stelljes. So müssten die Räumlichkeiten groß genug sein, um Gruppen unterbringen zu können. Wichtigstes Kriterium aber ist ihre zentrale Lage. Stelljes: "Damit wir gegenüber der Öffentlichkeit dokumentieren können, was wir tun."
Dass die Pop-Up-Bar nur für eine kurze Zeit geöffnet ist, gehört zum Konzept. "Wir als Caritasverband präsentieren uns dort für einen kurzen Zeitraum in einer anderen Atmosphäre als wir es in unseren Räumlichkeiten an der Bachstraße tun können", erklärt Bernward Stelljes. "Wir bündeln niederschwellig und auf die Öffentlichkeit bezogen unsere Angebote." Die Veranstaltung im vergangenen Jahr habe die unterschiedlichsten Besucher angesprochen: sowohl bisherige Nutzer der Caritas-Angebote wie auch Menschen, die bisher keinen Kontakt zum Verband hatten. Mit der Pop-Up-Bar leiste der Caritasverband einen kurzfristigen Beitrag zu einer anderen Form von Innenstadtgestaltung, ist Stelljes überzeugt. Pop-Up sei auch andernorts ein Instrument, mit Leerständen umzugehen.
In den kommenden Tagen beginnen Caritas-Mitarbeiter mit der Einrichtung des Lokals. Tische und Stühle werden allesamt aus dem Sozialkaufhaus herüber geschafft und später auch dorthin zurückgebracht. "Pop-Up ist nichts Nachhaltiges. Es entsteht und geht", sagt Bernward Stelljes. Doch eines sei es in jedem Fall: "Es bleibt ein Abenteuer."
Alle Termine und Veranstaltungen der Pop-Up-Bar gibt es auf der Homepage des Caritasverbandes Emsdetten-Greven unter www.caritas-emsdetten-greven.de