Schülerinnen und Schüler haben die Corona-Einschränkungen schwer getroffen - und tun es noch. In der AG "Geht es gut?" stellen die Geschwister-Scholl-Realschule und die Caritas die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Fokus - und damit den negativen äußeren Einflüssen etwas eigenes Positives entgegen.
"Selbstfürsorge, Selbstwahrnehmung, Achtsamkeit auch für andere: Diesen Themen den richtigen Stellenwert zu geben, ist schon im normalen Schullalltag nicht leicht" sagt Maria-Theresia Wolter, Leiterin der Realschule am Diemshoff in Emsdetten. Und in den Monaten des Distanz- und Wechselunterrichts und Kontaktbeschränkungen sei es noch schwerer gefallen. Das AG-Angebot der Schulpsychologischen Beratungsstelle des Caritasverbands Emsdetten-Greven sieht Maria-Theresia Wolter als "große Chance".
"Geht es gut?" - diese Frage als Titel der Arbeitsgemeinschaft im Pflicht-AG-Bereich stellt sich seit dem Ende der Sommerferien immer donnerstags ab 14.30 Uhr, eine Stunde lang. Elf Schülerinnen und Schüler aus dem neunten und zehnten Jahrgang treffen sich für die GEG-AG heute in der kleinen Sporthalle, Turnmatten ersetzen Tische und Stühle.
Bisher haben die Schülerinnen und Schüler zusammen mit den Caritas-Schulpsychologinnen Gunhild Ortmeier und Alexandra Braun unter anderem ihre eigene Definition von "Gesundheit" erarbeitet. Der Umgang mit Gefühlen gehört dazu, Optimismus, auch Selbstfürsorge und Stressbewältigung. Und, das sagt eine Schülerin mit Nachdruck: "auch um die anderen kümmern, nicht nur um sich selbst". Sie schließt ihr soziales Umfeld in der Schule, in der Familie, im Freundeskreis mit ein.
Während die Corona-Krise abzuklingen scheint, kommt die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärker in den Blick. Die Schulpsychologische Beratungsstelle der Caritas wollte einen Beitrag zur Verbesserung an den weiterführenden Schulen in Emsdetten leisten. Mit ihrem AG-Konzept rannten die Psychologinnen bei der GSS offene Türen ein.
"Für die Schülerinnen und Schüler ist diese AG eine weitere Stelle neben den Angeboten von Schulsozialarbeit und Beratungslehrern, an der sie mit dem Thema psychische Gesundheit andocken können", sagt Schulleiterin Maria-Theresia Wolter. Schon als das Angebot vorgestellt wurde, stieß es auf viel Interesse und Nachfragen. Zurzeit fördert die Stadt Emsdetten die AG aus dem Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" der Bundesregierung. "Ich kann mir gut vorstellen, ein solches Angebot nach Auslaufen dieser Förderung dauerhaft ins Programm zu nehmen", sagt Schulleiterin Wolter. Das Thema psychische Gesundheit müsse stärker beleuchtet werden.
An diesem Donnerstag geht es für die Schülerinnen und Schüler zu Beginn der AG-Stunde um die eigene Entspannung - ab auf die Matte und erstmal runterkommen. Entspannung und Gesundheit allgemein, das waren zwei der Themen, die die Schülerinnen und Schüler mitgebracht haben, erzählen sie. Über Emotionen wollen sie sprechen und über Stress und was man dagegen tun kann. Sie fühlen sich offensichtlich gut aufgehoben in dieser Gruppe. Für die "Geht es gut?"-AG gibt es nur "Daumen hoch". Ein bisschen mehr Bewegung dürfte es sein, sagen zwei. Dafür können die beiden Schulpsychologinnen sofort sorgen. Und dann zurück zum Thema Stressbewältigung.
"Geht es gut?": eine Frage, die man anderen und sich selbst öfter stellen sollte.