Kinder und Jugendliche sind in der heutigen Zeit dauerhaft „on“. Sie nutzen das Smartphone für den permanenten Kontakt mit Freunden/ -innen. Daher durften sich die Schülerinnen und Schüler des 6. Jahrganges der Geschwister-Scholl-Realschule in der letzten Woche im Rahmen eines Medienkompetenztrainings mit den Themen Cybermobbing und digitale Medien / Smartphone beschäftigen. Dieses Pilotprojekt fand in dieser Form erstmalig in Emsdetten statt, da neben einer Multiplikatorenschulung für die Klassenleitungen auch ein Elternabend und eine ganze Projektwoche für die Jahrgangsstufe 6 durchgeführt wurden. Als Referenten konnte die Schule die beiden Sozialpädagogen Anke Küper und Andreas Margner von der Drogen- und Suchtberatungsstelle des Caritasverbands Emsdetten-Greven e.V. gewinnen, Fachleute in der Beratung bei exzessivem Medienkonsum.
Ziel der Projektwoche war es, die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit dem Smartphone zu sensibilisieren. Aufklärungsarbeit zu den Risiken und Gefahren, aber auch der Nutzen im Umgang mit dem Smartphone standen auf der Tagesordnung. Auch die zuständigen Klassenleitungen wurden in diesem Projekt mit einbezogen: Im Vorfeld haben die Lehrerinnen das Thema „Cybermobbing“ für den Unterricht erarbeitet, um im Rahmen der Projektwoche den Schülerinnen und Schülern eine eigene Haltung zu vermitteln und was sie tun können oder sollten, wenn (Cyber-) Mobbing bei ihnen aufkommt oder Wind davon bekommen. “Ich sehe da einen großen Bedarf bei Kindern und Jugendlichen eine gesunde Balance zu digitalen Medien zu entwickeln und freue mich deshalb sehr, dass wir dieses Projekt an unserer Schule durchführen können!“ äußerte Karola Keller, Schulleitung der Geschwister-Scholl-Realschule.
Im zweiten Teil des Tages wurden den Schülerinnen und Schülern die Ergebnisse der nach den Sommerferien durchgeführten Befragung innerhalb der Jahrgangsstufe 6 zur Smartphone-Nutzung vorgestellt. Diese führte unter den Schülerinnen und Schülern zu einigem Erstaunen. Ihnen wurde deutlich, wie viele Nachrichten tatsächlich tagtäglich von Ihnen gesendet oder empfangen werden. In Gruppenarbeiten beschäftigten die Kinder sich auch zu Nutzen und Gefahren von sozialen Netzwerken, dem gaming (digitale Spiele) oder auch WhatsApp. Hierzu sagte Küper vom Caritasverband: „Es geht nicht darum Euch die Medien zu verbieten, sondern dass ihr Euch besser dreimal überlegt, was ihr im Internet hochladet oder schreibt – Ihr wisst nicht, was genau mit Euren persönlichen Dingen passiert. Das Netz vergisst nie!“. Bei einer Positionierungsübung wurde den Kindern auch die wichtigen Dinge wie Persönlichkeitsrechte, Kostenfallen oder die Berechtigungen von APPs erläutert. Eine Schülerin zum Ende des Medienkompetenztages zusammen: “ Toll, dass wir heute so viel zu dem Thema gelernt haben. Ich nehme mir nun vor, bei neuen APPs die Berechtigungen durchzulesen und das Smartphone auch mal mehr an die Seite zu legen.“
In einer vorgeschalteten kurzen Multiplikatorenschulung durch die Caritas wurde der konkrete Ablauf der Medienkompetenztage abgesprochen und offene Fragen geklärt. Kurz darauf stellte Margner beim gut besuchten Elternabend in der Mensa der GSS den Verlauf der kommenden Medienkompetenztage vor und informierte die Eltern über APPs, die Nutzung und die Gefahren von Medien oder gab praktische Tipps und Hinweise für die gefahrlose Nutzung des Smartphones. „Natürlich hat auch das Smartphone ein Sucht- und Abhängigkeitspotenzial, allerdings müssen immer mehrere Faktoren zusammen eintreten, bevor man von einer Abhängigkeit sprechen kann. Insofern sollten sich Eltern immer dafür interessieren, was ihre Kinder mit dem Smartphone machen!“, so der Rat von Andreas Margner an die Eltern.
Weitere Information oder aber Anfragen nimmt die Drogen- und Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes Emsdetten-Greven e.V. gerne unter 02572 / 157 -28 oder unter beratung@caritas-emsdetten-greven.de entgegen.
Schüler sammeln Nutzen und Gefahren zu unterschiedlichen Medienthemen, hier: WhatsApp