EMSDETTEN. Unscheinbar sieht er aus – der kleine rote Knopf auf beigem Grund. Gerade älteren Menschen kann ausgerechnet dieses kleine Ding viel Sicherheit bieten. „Der Hausnotruf hilft vor allem älteren Menschen, dass sie möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben können“, sagt Andreas Papke. Innerhalb des Caritasverbandes Emsdetten-Greven ist er Ansprechpartner für den Hausnotruf in Emsdetten und Umgebung. Mehr als 150 überwiegend ältere Menschen hat der Caritasverband in den vergangenen drei Jahren mit einem solchen System ausgestattet. „Die meisten Menschen warten zu lange, bis sie den Hausnotruf in Anspruch nehmen“, hat Andreas Papke beobachtet.
Denn viele Nutzer des Hausnotrufs melden sich erst, nachdem sie schon einmal in ihrer Wohnung oder ihrem Haus gestürzt sind und unter Umständen lange auf Hilfe warten mussten. Gerade für solche Notfälle ist der kleine rote Knopf vorgesehen. „Die Senioren tragen ihn entweder um den Hals oder am Handgelenk und eigentlich auch nur, wenn sie allein zu Hause sind“, erklärt Andreas Papke. Komme es dann zu einem Sturz oder einer anderen Notsituation, müssten sie lediglich auf den roten Knopf drücken, und schon meldet sich eine freundliche Stimme per Lautsprecher und erkundigt sich, inwieweit die Senioren Hilfe benötigen. Die Mitarbeiter, die den Notruf entgegen nehmen, informieren entweder Angehörige oder Nachbarn, je nachdem, welche Kontaktpersonen im Hausnotruf hinterlegt sind. In dringenden Fällen rufen sie aber auch den Rettungsdienst. Seit einiger Zeit verfügt der Hausnotruf auch über einen Rauchmelder. Schlägt der Alarm, melden sich die Mitarbeiter per Lautsprecher bei den Betroffenen und erkundigen sich, ob ein Notfall vorliegt.
„Eine Besonderheit unseres Hausnotruf-Systems ist, dass der Sprechkontakt so lange erhalten bleibt, bis die Hilfsperson vor Ort ist“, sagt Ansgar Kaul, Leiter des Fachbereichs Hilfen für alten und kranke Menschen im Caritasverband Emsdetten-Greven. Dafür seien die Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung speziell für den Umgang mit Senioren oder Menschen mit Behinderung geschult. „Sie bleiben mit den Betroffenen im Gespräch, beruhigen ihn und informieren Rettungskräfte, falls sich die Situation verschlechtert“, erklärt Ansgar Kaul. Und sie bleiben geduldig, wenn sich ein Nutzer einfach so meldet, zum Beispiel, weil er das System testen möchte. Das sei sogar ausdrücklich gewünscht, denn wer weiß, dass der Hausnotruf einwandfrei funktioniert, der kann sich sicher fühlen. „Für manche ist der Hausnotruf ein wichtiger Sozialkontakt nach außen“, sagt Ansgar Kaul. So fragten Senioren schon einmal per Hausnotruf nach, wo der ambulante Pflegedienst bleibe oder meldeten sich bei Alltagsproblemen.
Der technische Aufwand zur Installation des Hausnotrufs ist gering. Ein Telefonanschluss und eine freie Steckdose reichen aus, um den Lautsprecher zu installieren und die Leitung zu verbinden. „Wir beraten die Nutzer ausführlich und schauen uns die Gegebenheiten vor Ort an“, erklärt Andreas Papke. Zudem ist der Caritas-Mitarbeiter behilflich bei der Antragstellung und informiert über etwaige Kostenerstattungen durch die Pflegeversicherung. Der Hausnotruf kann auch für eine vorübergehende Zeit, zum Beispiel, wenn Angehörige verreisen, in Anspruch genommen werden. Zusätzliche Leistungen, wie zum Beispiel eine Erinnerung an einen Arzttermin und dergleichen, können hinzu gebucht werden. Dabei verschafft der Hausnotruf nicht nur den Nutzern selbst ein Stück Sicherheit und Selbstständigkeit. Auch Angehörigen hilft es zu wissen, dass im Notfall schnelle Hilfe vor Ort sein kann.
Ansprechpartner für den Hausnotruf in Emsdetten und Umgebung ist Andreas Papke, Telefon 02572/ 157-13, papke@caritas-emsdetten-greven.de