Im Schatten der St.-Pankratius-Kirche bilden brennende Kerzen eine Sternform, in der Mitte ist das Wort „Libanon“ zu lesen. Mit diesem Symbol aus Licht hat sich der Caritasverband Emsdetten-Greven an der Aktion „Eine Million Sterne“ von Caritas international beteiligt. Wie in Emsdetten leuchteten an diesem Wochenende an Orten in aller Welt Symbole aus Licht. Sie sollen Kindern neue Hoffnung schenken.
Damit die Aktion in Emsdetten gelingen konnte, haben auch viele Kinder und Jugendliche mitgewirkt. Vertreter der hiesigen Young Caritas, des Sachausschusses Jugend der St.-Pankratius-Gemeinde und Kinder des Familienzentrums Heilig Kreuz haben geholfen, die Kerzen in der Emsdettener Innenstadt zu entzünden. Zudem gestalteten sie den Wortgottesdienst im Vorfeld der Lichter-Aktion mit. Äußerst erfolgreich unterstützten Jugendliche der Kirchengemeinde die Spendenaktion von Caritas international. „Sie haben in den vergangenen Wochen mehr als 500 Euro gesammelt. Das ist ein toller Erfolg“, freute sich Pastoralassistentin Simone Toszkowski.
Der Menschenrechte-Chor unter Leitung von Heide Bertram gestaltete den Wortgottesdienst zum Auftakt der Veranstaltung und die anschließende Illumination auf dem Kirchplatz musikalisch. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand das Thema Flucht und Vertreibung. „Dass Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen, gibt es nicht erst heute“, erinnerte Kaplan Bernd Egger in seinen Betrachtungen über die alttestamentliche Jesaja-Erzählung von der Verschleppung des Volkes Israel nach Babylon. „Man gewinnt den Eindruck, Gott habe sein Volk vergessen. Genau vor dieser Situation stehen auch heute viele Menschen.“ Ihnen eine neue Vision und neue Hoffnung zu schenken, sei die Herausforderung der Zeit.
Hussein Karout stammt aus dem Libanon, lebt seit 14 Jahren in Deutschland und arbeitet seit Kurzem für den Caritasverband Emsdetten-Greven. Eindrucksvoll schilderte er, wie das nur vier Millionen Einwohner zählende kleine Land Libanon bis zu zwei Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen hat. „Die Menschen leben in Zelten und Verschlägen. Aber die Menschen im Libanon wissen aus eigener Erfahrung, was Krieg bedeutet“, sagte er. Die Spenden der diesjährigen Aktion „Eine Million Sterne“ setzt Caritas international für Schülerprojekte im Libanon ein. Sie sollen das friedliche Miteinander von Einheimischen und Flüchtlingsfamilien in dem Land stärken und Bildung für Kinder und deren Familien ermöglichen.
„Das Besondere der Aktion ist, dass Menschen an diesem Wochenende an ganz vielen Orten Solidarität zeigen“, betont Ansgar Kaul, Fachbereichsleiter des Caritasverbandes Emsdetten-Greven. Caritas-Kollege Andreas Margner erklärt, wie wichtig das Engagement von jungen Menschen ist. „Junge Menschen wollen Teilhabe und sie müssen eine Möglichkeit bekommen, sich zu engagieren. Wir von Young Caritas unterstützen dieses Projekt gerne, denn es nimmt vor allem Kinder und Jugendliche in einer schwierigen Situation in den Blick.“
Im Anschluss an den Gottesdienst stellten viele Menschen ihre Kerzen zu einer Sternform auf.
Am Ende formen die Kerzen einen Stern und das Wort „Libanon“.