EMSDETTEN. Der Caritasverband Emsdetten-Greven und die Stiftung St. Josef in Emsdetten wollen ihr Fachwissen in Sachen Seniorenhilfe und Krankenpflege bündeln und für möglichst viele Menschen nutzbar machen. Ab dem 1. März 2015 bieten die beiden Partner eine gemeinsame Senioren- und Pflegeberatung in Emsdetten an. Mit der Kooperation sollen die vielseitigen Angebote beider Seiten in Sachen Seniorenhilfe und Pflege besser miteinander verknüpft werden. Ratsuchende finden in der gemeinsamen Beratung eine Anlaufstelle für ein großes Netzwerk mit vielfältigen Leistungen in der Senioren- und Krankenhilfe.
Caritas-Geschäftsführer Bernward Stelljes und sein Kollege Markus Wixmerten von der Stiftung St. Josef sehen in der Zusammenarbeit unter dem Motto „Wir gemeinsam vor Ort“ eine ideale Ergänzung ihrer jeweiligen Kompetenzen. Während der Caritasverband vor allem in der ambulanten Senioren- und Krankenpflege sowie der Beratung stark sei, bringe die Stiftung St. Josef als Träger von vier stationären Altenhilfeeinrichtungen und dem Betreuten Wohnen ihr Fachwissen im stationären Bereich ein. „Unser Ziel ist es, die Kompetenzen eines ambulanten und eines stationären Trägers im kirchlichen Bereich zu stärken“, sagt Bernward Stelljes.
Profitieren sollen pflegende Angehörige, Senioren und hilfsbedürftige Menschen sowie alle, die sich über Fragen rund um Alter und Pflege informieren möchten. Tritt ein Fall von Pflegebedürftigkeit ein, bleibe Angehörigen in der Praxis nur wenig Zeit, sich auf die Situation einzustellen. So müssten zum Beispiel ambulante Pflege organisiert, Hilfsmittel beschafft, Anträge gestellt werden. „Ein wichtiges Ziel ist es, in Akutfällen noch schneller, noch flexibler reagieren zu können“, betont Markus Wixmerten. Das gelinge aber nur mit einem Hilfsangebot, das alle bestehenden Möglichkeiten vom ambulanten Pflegedienst bis zur stationären Einrichtung miteinander verbinde.
Dazu richten der Caritasverband und die Stiftung St. Josef auf dem Gelände des St. Josef-Stifts in der Emsdettener Innenstadt ein Beratungsbüro ein. Zu je gleichen Teilen finanzieren sie eine halbe Stelle, die sich zwei Mitarbeiterinnen teilen werden. „Sie werden aber nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause vor Ort beraten“, erklärt Bernward Stelljes. Schließlich gehe es oft darum, das Lebensumfeld von Pflegebedürftigen der neuen Situation anzupassen. Die genauen Sprechzeiten werden derzeit abgestimmt. Die Beratungsangebote des Caritasverbandes in Greven und Saerbeck sind von der Veränderung nicht betroffen. Auch in der Stiftung St. Josef werde die bestehende Beratung fortgesetzt und in das neue System integriert. „Es ist keine Verlagerung von Beratungsarbeit, sondern eine stärkere Qualifizierung“, sagt Markus Wixmerten. Beide Mitarbeiterinnen eignen sich eine entsprechende Qualifikation in der Seniorenberatung an.
Erste Schritte, die Senioren- und Pflegeberatung in Emsdetten zu verbessern, gab es bereits vor einigen Jahren. Innerhalb des Netzwerkes „Älter werden“ hatten sich Partner der Altenhilfe vor Ort um gemeinsame Beratungsstunden bemüht. In der Praxis habe sich das damals geschaffene Angebot nicht bewährt, erinnert Markus Wixmerten. „Der Beratungsbedarf war da, aber so ließ er sich nicht befriedigen“, so der Geschäftsführer der Stiftung St. Josef. Auch die drei vorhandenen Pflegestützpunkte des Kreises Steinfurt in Rheine, Ibbenbüren und Steinfurt können aus Sicht der beiden kirchlichen Träger den Bedarf nicht decken. Markus Wixmerten sagt es deutlich: „Im Falle eines Falles benötigen die Menschen lokale Strukturen vor Ort. Wir brauchen keine Prospektverteilungsstelle, sondern Menschen, die andere an die Hand nehmen.“ Als kirchliche Wohlfahrtsverbände seien Caritas und Stiftung St. Josef prädestiniert, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu beraten, ist Bernward Stelljes überzeugt: „Wir machen das als katholische Träger, als Wohlfahrtsverbände und in grundsätzlicher Abstimmung mit dem Diözesan-Caritasverband.“
Die der Stiftung St. Josef, Dr. Peter Eckhardt (vorn, l.), und des Caritasverbandes Emsdetten-Greven, Dr. Rudolf Kösters (vorn, r.), unterzeichneten im Beisein von Ansgar Kaul (hinten, l., Caritasverband) und Markus Wixmerten, Geschäftsführer der Stiftung St. Josef, die Erklärung zur Zusammenarbeit der beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände