Die Corona-Pandemie stellt Familien in vielerlei Hinsicht vor unterschiedlichste soziale und emotionale Herausforderungen. Im Alltag sind geschlossene Zoos, Kinos und Schwimmbäder vielleicht kurzfristig durch Abenteuerspaziergänge im Wald, Spielplatzbesuche, Gesellschaftsspiele und Backaktionen auszugleichen.
Die Anordnung von Quarantäne hingegen kann mit intensiven psychosozialen Belastungen einhergehen. Plötzlich ist die ganze Familie dauerhaft zusammen. Ängste und Sorgen über die Erkrankung und ihre Folgen und die mögliche Ansteckung von anderen Familienmitgliedern können überwältigend sein. Befürchtungen, sich als Kontaktperson ersten Grades infiziert zu haben, strapazieren das psychische Wohlbefinden. Das Gefühl ausgegrenzt zu werden oder einsam zu sein, kann zunehmend für Niedergeschlagenheit sorgen.
Gerade Kinder und Jugendliche haben in diesen Zeiten viele Fragen, benötigen Stabilität und einen funktionierenden Alltag. Die Aufgabe von Eltern ihren Kindern Sicherheit in einer unsicheren Zeit zu vermitteln ist eine Herkulesaufgabe.
Zur Entlastung von Eltern und Erziehungsberechtigten bietet die Beratungsstelle ab nächsten Montag ein Quarantänetelefon an. Wenn Kinder und/oder Eltern in Quarantäne sind, ist tagsüber oft keine Zeit in die Beratungsstelle zu kommen, zu telefonieren oder per Videochat eine Beratung aufzunehmen.
Ab sofort können sich Eltern jeden Montag und Donnerstag zwischen 20 und 21 Uhr unter der Telefonnummer 0151 55747515 bei Mitarbeitenden der Beratungsstelle melden, um kurzfristig Fragen zu stellen, von ihrem Alltag zu berichten und Entlastung zu erfahren. Die Beratung ist kostenfrei und die Mitarbeitenden unterliegen einer Schweigepflicht.