EMSDETTEN/GREVEN. Zu einem Kennenlernen auf Augenhöhe hatte nun der Caritasverband Emsdetten-Greven den CDU-Landratskandidaten Dr. Klaus Effing eingeladen. Für den Emsdettener Politiker bot sich damit eine gute Gelegenheit, einen tieferen Einblick in die Arbeit des katholischen Wohlfahrtsverbandes mit Verwaltungssitz in seiner Heimatstadt zu bekommen. In dem rund einstündigen Gespräch berichteten Caritas-Geschäftsführer Bernward Stelljes und Ansgar Kaul, Fachbereichsleiter Hilfen für ältere und kranke Menschen und zuständig für die Gemeindecaritas in Emsdetten, Greven und Umgebung, über die aktuelle Situation des Verbandes. Mit rund 300 Mitarbeitern in vier Fachbereichen zählt der Caritasverband nicht zuletzt zu den größeren Arbeitgebern im Stadtgebiet.
Vor allem mit Blick auf die Behindertenhilfe als eine der Schwerpunktaufgaben des Caritasverbandes Emsdetten-Greven wünschte sich Bernward Stelljes einen achtsamen Umgang mit der Wiedereingliederungshilfe. Diese Mittel ermöglichten Menschen mit Behinderungen oder in besonderen Lebenslagen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Angesichts der Größe des Kreises Steinfurt sah Bernward Stelljes Nachbesserungsbedarf bei der finanziellen Ausstattung der sozialpädagogischen Familienhilfe. Lange Anfahrtszeiten verursachten eine finanzielle Unterdeckung des Angebotes. Damit berührte der Caritas-Geschäftsführer eines der Hauptthemen von Dr. Klaus Effing. Denn eines seiner Wahlkampfziele ist es, den Flächenkreis zukunftsfähig zu halten zum Beispiel mit Blick auf die Organisation von Mobilität. „Wir müssen den Kreis attraktiv gestalten vor allem für junge Familien“, sagte er. Vor diesem Hintergrund misst der Kandidat den Themen Infrastruktur, Bildung und Arbeit besondere Bedeutung bei.
Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer über die Bedeutung des Zustroms von Flüchtlingen. Dieses Thema werde alle Kommunen auf lange Sicht beschäftigen und erfordere eine gute Zusammenarbeit kommunaler Strukturen mit der freien Wohlfahrtspflege. Gleiches gelte, wenn die finanzielle Situation Kreis und Kommunen zum Sparen zwinge. „Wenn es um Sparvorschläge geht, gehört die Freie Wohlfahrtspflege mit an den Tisch“, befand Dr. Klaus Effing.
Ansgar Kaul machte auf die gemeinsame Seniorenberatung des Caritasverbandes und der Stiftung St. Josef in Emsdetten aufmerksam. „Mit einer solchen Beratung vor Ort lassen sich viele Dinge noch einmal anders lösen als von den zentralen Pflegestützpunkten des Kreises Steinfurt aus“, betonte der Fachbereichsleiter. Die Caritas-Vertreter und der Landratskandidat waren sich einig, dass das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinne. Ansgar Kaul unterstrich, dass Träger der Freien Wohlfahrtspflege wie der Caritasverband die erforderliche Kompetenz aufweisen, um anstehende Prozesse fachlich angemessen zu begleiten.
Für Erheiterung sorgte Landratskandidat Dr. Klaus Effing (Mitte) bei Caritas-Geschäftsführer Bernward Stelljes (r.) und Fachbereichsleiter Ansgar Kaul mit seinem durchaus ausgefallenem Gastgeschenk: einem Paket Kinder-Klinker für kreative Denkpausen.