Vom ersten Beratungsgespräch bis zur Nachsorge stand ihr mit Andrea Hirsch die Kurberaterin des Caritasverbandes Emsdetten-Greven zur Seite. „Das war wichtig. So konnte ich mir schon im Vorfeld klarwerden, welche Ziele ich mit der Kur erreichen wollte. Außerdem war die Unterstützung bei der Antragstellung sehr gut“, sagt die junge Mutter. Seit vielen Jahren bietet der Caritasverband Emsdetten-Greven die Kurberatung für Eltern aus Emsdetten, Greven, Saerbeck und Umgebung an. Denn losgelöst vom Alltag, können in einer Kur Gesundheitsprobleme von Müttern und Vätern ganzheitlich behandelt werden.
Diese Hilfe für Familien lässt sich der katholische Wohlfahrtsverband etwas kosten. „Das Angebot ist nicht refinanziert, sondern wird aus Bistumsmitteln bestritten“, sagt Ingo Brokhues, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Hilfen für Kinder, Jugendliche und Eltern. Ziel sei es, Familien zu entlasten und Eltern zu stärken.
Insgesamt 238 Frauen und Männer haben das Angebot der Kurberatung im vergangenen Jahr wahrgenommen. Mit ihnen hat Andrea Hirsch insgesamt 597 Beratungsgespräche geführt. „In 119 Fällen wurde eine Kur in Anspruch genommen“, sagt die Kurberaterin. Bevor es so weit ist, müssen viele Dinge geklärt werden. „Im Erstgespräch geht es zunächst einmal um die Frage, ob eine Mutter-Kind-Kur, Vater-Kind-Kur, Mütter-Kur, Väter-Kur, Kinderrehabilitation oder weitere Hilfen für die ratsuchende Familie sinnvoll sein können“, schildert sie. Da ist es hilfreich, dass die Kurberatung im Fachbereich Hilfen für Kinder, Jugendliche und Eltern angesiedelt ist. „Das bedeutet kurze Wege: Die einzelnen Dienste des Fachbereichs können Familien ein umfassendes Angebot machen und so Zugangswege zu verschiedensten Hilfen erleichtern“, so Ingo Brokhues.
Oft breche in den Beratungsgesprächen die Anspannung vieler Monate aus den Ratsuchenden heraus. „Vor allem die Mütter haben hohe Ansprüche: Sie wollen in ihren verschiedenen Rollen perfekt sein: als Mutter, als Hausfrau, als Arbeitnehmerin“, hat Andrea Hirsch erlebt. Kommt sie mit den Müttern oder Vätern zu dem Ergebnis, dass eine Kur die nötige Entlastung bringen könnte, hilft sie, die Maßnahme auf den Weg zu bringen.
Großes Augenmerk legt sie auf die Frage, welche Kureinrichtung zu den Bedürfnissen passt. Als katholischer Wohlfahrtsverband vermittelt die Caritas in Häuser unter Trägerschaft des Deutschen Müttergenesungswerkes, die in der Regel einen guten Standard aufweisen. Auch sei längst nicht für alle Betroffenen eine Mutter-Kind-Kur oder Vater-Kind-Kur der richtige Weg. „Manchmal müssen es reine Mütter- oder Väter-Kuren sein, damit die Eltern wieder Kraft schöpfen können“, sagt Andrea Hirsch. Sie unterstützt bei der Antragstellung, Auswahl der Einrichtung und Begründungen gegenüber den Kostenträgern.
Verena Abeler ist durch die Asthma-Erkrankung ihres Sohnes im Alltag stark gefordert. Sie wollte mit Hilfe der Kur vor allem Kraft tanken. Während der Mutter-Kind-Kur nahm sie für sich Sportangebote und Entspannungsübungen in Anspruch. „Außerdem habe ich mich mit dem Thema Zeitmanagement beschäftigt und viele gute Anregungen mitbekommen, die sich in den Alltag integrieren lassen“, schaut sie zurück. Um mit der Asthma-Erkrankung des Sohnes besser umgehen zu können, hat sie in der Kur eine entsprechende Schulung absolviert. Damit die Erfahrungen aus der Kur nicht verpuffen, sondern nachhaltig im Alltag verankert werden können, spielt die Nachsorge eine Schlüsselrolle. Auch sie gehört zum Angebot der Kurberatung. Gemeinsam mit Andrea Hirsch hat auch Verena Abeler überlegt, welche Anregungen sie in den Alltag mitnehmen möchte. Es gebe viele kleine Erfolge, freut sich die Mutter: „Wir sind entspannter und gehen anders miteinander um.“
Kontakt: Andrea Hirsch, Telefon 02572/ 157-39, hirsch@caritas-emsdetten-greven.de
Kurberaterin Andrea Hirsch (l.) und der stellvertretende Fachbereichsleiter Ingo Brokhues freuen sich, dass sie mit der Kurberatung Eltern wie Verena Abeler zu mehr Entlastung im Alltag verhelfen können