EMSDETTEN/GREVEN/SAERBECK. Wer den Alltag mit kleinen Kindern meistern möchte, der braucht zuweilen eine kleine Auszeit – oder tatkräftige Unterstützung. Die vielfältigen Angebote der Frühen Hilfen im Caritasverband Emsdetten-Greven bieten jungen Familien beides. Vom Elterncafé bis zur ehrenamtlichen Familienhelfern, von Familienhebammen bis zur Kurberatung hält der Caritasverband in Emsdetten, Greven und Umgebung vieles bereit, was jungen Eltern und Kindern den Start ins Familienleben erleichtert.
„Das erste Jahr im Leben eines Kindes ist eine sehr sensible Phase“, sagt Christa Kriete, für die Frühen Hilfen zuständige Bereichsleitung im Caritasverband Emsdetten-Greven. Je besser die Startphase von jungen Familien gelinge, umso größer sei die Aussicht, dass sich dauerhaft tragfähige Beziehungen zwischen Eltern und Kindern entwickeln. Die Angebote der Frühen Hilfen sollen vor allem in dieser sensiblen Lebensphase greifen.
Dabei setzt die Hilfestellung in der Regel ein, bevor es zu ernsten Krisen innerhalb der Familie kommt. Ein Beispiel dafür ist das Freiwillige Engagement für Eltern, kurz FEE genannt, das sich unter dem Dach des Caritasverbandes etabliert hat. Der Verband bildet regelmäßig in Emsdetten und neuerdings auch in Greven Frauen und Männer aus, die jungen Eltern – zeitlich befristet – ehrenamtlich als Familienpaten zur Seite stehen. „Die Tätigkeiten der Ehrenamtlichen werden mit den Familien festgelegt und, falls gewünscht, angepasst“, sagt Ehrenamtskoordinatorin Saskia Gellinek. Die Ehrenamtlichen kümmern sich zum Beispiel um die Kinder, helfen bei Behördengängen oder Arztbesuchen. Zudem können sie dank ihrer Schulung viele Tipps geben, wo junge Eltern Unterstützung finden.
„Bei den Frühen Hilfen setzen wir ganz stark auf Vernetzung“, sagt Christa Kriete. Ziel sei es, kurze Wege zu schaffen, zum Beispiel zwischen Familienzentren, Hebammen, Jugendamt, Beratungsstellen und Kinderärzten. Innerhalb des Caritasverbandes Emsdetten-Greven koordiniert eine Arbeitsgruppe die Angebote der Frühen Hilfen. In Greven ist Caritas-Mitarbeitern Martina Malinka Netzwerkerin im Sinne junger Familien. Sie arbeitet daran, kurze Wege zu schaffen zwischen Familienzentren, Hebammen, Kinderärzten, Jugendamt, Integrationsfachdienst, Migranten-Vereinen, Beratungsstellen und mehr.
Zum Netzwerk des Caritasverbandes Emsdetten-Greven gehören auch zwei Elterncafés, wo sich Mütter und Väter von kleinen Kindern einmal die Woche zum ungezwungenen Austausch treffen können. In Greven ist das „Café Kinderwagen“ immer donnerstags von 9.30 bis 11 Uhr im Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum Karderie geöffnet. In Emsdetten sind junge Eltern mit ihren Kindern montags von 9.30 bis 11 Uhr ins Familienzentrum St. Pankratius eingeladen. Begleitet werden die Elterncafés von Ehrenamtlichen sowie jeweils einer speziell geschulten Familienhebamme bzw. Familienkinderkrankenschwester. Unter dem Dach des Caritasverbandes unterstützen Melanie Tetenborg und Ulrike Starke junge Eltern in allen Belangen von Schwangerschaft, Säuglingsphase und Kleinkindalter. Gefördert wird ihre Arbeit von der Bundesinitiative Frühe Hilfen.
Wenn Eltern in ihrem Alltag so gefordert sind, dass sie eine Auszeit benötigen, finden sie in der Kurberatung des Caritasverbandes eine erste Anlaufstelle. „Die Eltern können zwar direkt mit der Krankenkasse verhandeln. Oft sind sie aber so erschöpft, dass sie den Weg nicht allein schaffen“, sagt Kurberaterin Andrea Hirsch. Die Diplom-Sozialpädagogin hilft unter anderem bei der Antragstellung, erarbeitet mit den Eltern die Ziele der Kur und begleitet sie bei der Nachsorge. Darüber hinaus verweist die Caritas-Mitarbeiterin an weitere Anlaufstellen, wo Eltern Unterstützung im Alltag finden.
Informationen zu den Angeboten der Frühen Hilfen gibt es unter www.caritas-emsdetten-greven.de (im Bereich Hilfen für Eltern, Jugendliche und Kinder) oder telefonisch unter 02572/ 157-39 (Emsdetten) sowie 02571/ 800-90 (Greven).
In einer Arbeitsgruppe koordinieren die Caritas-Mitarbeiterinnen (v.l.) Christa Kriete, Melanie Tetenborg, Martina Malinka, Ulrike Starke, Andrea Hirsch, Karin Große Wichtrup und Saskia Gellinek die Angebote der Frühen Hilfen.