Neue Anlaufstelle Wohnungssicherung des Caritasverbands startet
Niemand soll auf die Straße müssen
Greven. Mietpreisdeckel, die Forderung nach mehr sozialem Wohnungsbau, nach mehr Baugebieten, nach bezahlbaren Mieten: Das Thema Wohnen ist aktuell heiß in der Diskussion, nicht nur in Großstädten. Am Ende sind es aber immer Menschen, die etwa nach einer Scheidung, durch Arbeitslosigkeit oder Überschuldung vor oft existenziellen Problemen stehen - und im schlimmsten Fall ganz auf der Straße. "Das Vermeiden von Wohnungslosigkeit ist die beste Art, Wohnungslosigkeit zu verhindern", erklärt dazu Helmut Henrich vom Caritasverband Emsdetten-Greven. Ab März kümmern sich in Greven zwei Mitarbeiterinnen im Rahmen der NRW-Landesinitiative "Endlich ein Zuhause" genau darum.
Lea Kurth und Anne Koopmann bieten ab Montag, 2. März, wöchentlich von 15 bis 17 Uhr für den Erstkontakt Sprechstunden in den Räumen des Caritasverbands an der Kirchstraße 4 an. Ihr Ziel ist einerseits die Beratung betroffener oder von Wohnungslosigkeit bedrohter Menschen. Auf der anderen Seite geht es ihnen darum, möglichst viele Akteure des Wohnungsmarkts mit ins Boot zu holen zu vernetzen. Insbesondere wollen Anne Koopmann und Lea Kurth Ansprechpartner für private Vermieter oder Wohnungsbaugesellschaften sein. "Zu uns können, am besten frühzeitig, beide Seiten kommen, wenn es zum Beispiel um Mietschulden geht", erklärt Anne Koopmann den Schwerpunkt des neuen Caritas-Angebots. Häufig könnten durch klärende Gespräche dramatische Situationen verhindert werden.
Die Caritas hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit bereits bestehenden und neuen Kooperationspartnern. Die enge Zusammenarbeit auch mit kommunalen Akteuren ist ein Ziel.
Die Landesinitiative "Endlich ein Zuhause" ist ein Element, mit dem NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann auf den jüngsten Wohnungs-Notfall-Bericht reagiert. Dieser Bericht meldet für Juni 2018 landesweit einen Anstieg der erfassten wohnungslosen Personen um 38 Prozent auf 44.400. "Obdachlosigkeit ist nach Hunger die schlimmste Form von Armut", heißt es dazu von NRW-Sozialminister Laumann.
Der Kreis Steinfurt bekam als eine der ersten Kommunen den Zuschlag für Fördermittel aus dem stark aufgestockten Budget. Mit der Umsetzung wurde unter anderem der Caritasverband Emsdetten-Greven beauftragt. Als Startkommune wurden Greven ausgewählt, weil "die Steigerung der Wohnungslosigkeit hier prägnant war", erläutert Caritas-Fachbereichsleiter Helmut Henrich. "Knapper Wohnraum bedeutet auch Verdrängung derer, die weniger haben. Genau um diese Zielgruppe will sich die Caritas kümmern", sagt er. Die Landesinitiative biete hierfür neu Möglichkeiten.
Caritas-Anlaufstelle Wohnungssicherung/ Wohnungslosigkeit: Kirchstraße 4, Sprechzeiten montags 15 bis 17 Uhr, Lea Kurth und Anne Koopmann, E-Mail kurth@caritas-emsdetten-greven.de.
Wollen mit der neuen Anlaufstelle des Caritasverbands in Greven aktiv werden gegen Wohnungslosigkeit (von rechts): Lea Kurth, Anne Koopmann und Helmut Henrich.