EMSDETTEN. „Stellen Sie sich vor, der Enkel heiratet. Der Opa ist noch relativ fit und würde gerne mitfeiern. Doch er kann seine pflegebedürftige Frau, die er betreut, nicht alleine lassen.
Ein Szenario, an dem Ingrid Aupke und Hildegard Schlepper verdeutlichten, was die Pflegeversicherung alles leistet. „Hier greift die sogenannte Tages- und Nachtpflege der Pflegeversicherung, welche die Kosten für eine externe Pflegeperson übernimmt“, erklärten die Expertinnen. Oder: „Sie Haben einen Unfall auf dem Weg zur Apotheke, wo Sie Medikamente für eine von Ihnen zu pflegende Person holen wollten, dann stehen Ihnen über die Pflegeversicherung Leistungen der Renten- und Unfallversicherung zu.“
Mit Beispielen wie diesen erläuterten die Fachfrauen - Aupke vom Caritasverband und Schlepper von der Stiftung St. Josef - in ihrem Referat während der Jahreshauptversammlung des VdK-Ortsverbandes Emsdetten im Bürgersaal von Stroetmanns Fabrik die Leistungen und aktuellen Regelungen der Pflegeversicherung. Darüber hinaus wiesen die beiden auf Veränderungen im Rahmen des neuen Pflegestärkungsgesetzes hin, das nach dem zurzeit laufenden Übergangsjahr ab 2017 gelten soll. „Das neue Gesetz bringt eine völlig neue Sichtweise, eine andere Blickrichtung und statt Pflegestufen gibt es künftig Pflegegrade.“ Für Personen mit Pflegestufe gelte beim Übergang Bestandsschutz. Keiner werde schlechter gestellt.
Seit einem Jahr kooperieren der Caritasverband Emsdetten-Greven e. V. und die Stiftung St. Josef Emsdetten in der „Senioren- und Pflegeberatung - Wir gemeinsam vor Ort“. Ratsuchende können sich in der Anlaufstelle Am Markt 2-4 kostenfrei informieren und passende Lösungen für ihre Probleme finden.
„Wir beraten unter anderem bei den Voraussetzungen für die Pflege-/MDK Einstufung, bei der Antragstellung für finanzielle Hilfen, zu Betreuungsangeboten, in der Organisation der Pflege zu Hause und zu hauswirtschaftlichen Hilfen.
Aber auch zu Themen wie häuslicher Notruf, Wohnberatung, Hilfsmittelversorgung und mobiler Menüservice sowie in Krisensituationen.“ Dazu bieten die Kooperationspartner praktische Anleitung für die Pflege zu Hause und informieren über betreutes Wohnen sowie über Tages-, Nacht-, Kurzzeit-, Verhinderungs- und stationäre Pflege.