Kommunikation ist digitaler geworden. Das kann Vorteile bieten. Und die nutzt der Caritasverband Emsdetten-Greven für sein Angebot der Online-Beratung. Schnell, ohne Termin, wenn gewünscht anonym, für Anfragen jederzeit via Internet verfügbar und denkbar niedrigschwellig, so beschreibt der stellvertretende Fachbereichsleiter Tobias Wichmann, was diesen digitalen Kontaktweg zu den Beratungs- und Unterstützungsangeboten der Caritas ausmacht. In Zeiten der Corona-Krise gewinne diese seit Jahren etablierte Plattform an Bedeutung.
Die Onlineberatung der Caritas gibt es bundesweit. Für die hiesige Region ist sie zugänglich über die Homepage des Caritasverbands mit dem großen roten Button "Zur Online-Beratung". Dahinter sind sechs Beratungsfelder aufgelistet: für Eltern und Familien, für Kinder und Jugendliche, für suchtkranke Menschen, für Kurberatung, für psychisch kranke Menschen und für Menschen mit Behinderung, auch mit einem Schwerpunkt Hörbehinderung. Die Bereiche der Online-Beratung sind für alle Hilfesuchenden offen. Der Klick auf die jeweiligen Links führt zu einer Registrierung, die auch anonymisiert vorgenommen werden kann. Dann ist der Weg frei, das Anliegen, die Frage oder die Sorgen via E-Mail-Chat über gesicherte Server an Fachkräfte des Caritasverbands zu schicken, erklären Ingo Brokhues (Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern) und Stefanie Kuss (Fachbereich Hilfen für Menschen mit Behinderungen).
Sie sind zwei von insgesamt zwölf Mitarbeitenden des Caritasverbands, die für die Online-Beratung speziell geschult sind. "Es sind echte Menschen, die bei uns im Haus vor den Bildschirmen sitzen", sagt Ingo Brokhues. Wenn sich die Kontaktsuchenden nicht selbst zu erkennen geben, gebe es keine Möglichkeit, sie zu identifizieren, versichert er. Antworten auf Anfragen gebe es innerhalb von maximal zwei Tagen. Dabei stehe den Online-Beratern das gesamte Netzwerk des Caritasverbands zu Verfügung.
Für Fragen, Sorgen, Anliegen hat die Online-Beratung immer geöffnet. "Auch spätabends, wenn vielleicht die Kinder endlich schlafen und Eltern Zeit dafür finden", sagt Stefanie Kuss. Auch Familienmitglieder, Bekannte oder Freunde würden die Möglichkeit nutzen, um sich zu informieren. Wie sich die Beratungen individuell entwickeln, hänge von den Kontaktsuchenden und vom Problem ab, so Stefanie Kuss. Manche müssten sich ihre Sorgen von der Seele schreiben, wie eine junge Frau mit psychischen Problemen, die nach mehreren Therapien das Vertrauen in die Institutionen verloren hatte - und für die die Onlineberatung ein letzter gangbarer Weg zu neuer Hilfe war. Andere hätten konkrete Fragen, die schnell zu beantworten seien, nach dem Antragsweg für den Behindertenausweis etwa oder dem Besuchsrecht für getrenntlebende Kinder in der Corona-Krise. Für wieder andere sei der Online-Erstkontakt der Einstieg in eine umfassendere Beratung. Häufig habe die Online-Beratung eine viel niedrigere Hemmschwelle als der direkte Kontakt, ist sich Tobias Wichmann sicher.
Die Online-Beratung des Caritasverbands funktioniert auch auf Tablets und Smartphones. Die telefonischen Angebote bestehen wie gewohnt.
www.caritas-emsdetten-greven.de/hilfen-und-angebote/online-beratung
Stefanie Kuss, eine der speziell geschulten Online-Beraterinnen des Caritasverbands, am Bildschirm in ihrem Büro an der Bachstraße in Emsdetten. Foto: Caritasverband Emsdetten-Greven