Trotzdem freuen sich die Senioren- und Pflegeberaterin Ingrid Aupke und Caritas-Fachbereichsleiter Ansgar Kaul über die Rückkehr zum Kontakt von Angesicht zu Angesicht mit Pflege-Betroffenen und Angehörigen. Es geht auch darum, wie kann ein Pflegegrad beantragt werden, wie können die bewilligten Gelder eingesetzt werden und über Zuschussmöglichkeiten zum Beispiel für Tages- und Kurzzeitpflege zu informieren, die in der Corona-Krise erweitert wurden.
"Nach dem Lockdown gibt es einen großen Nachholbedarf", stellt Ansgar Kaul fest. Die strengen Kontakt- und Abstandsregeln ab Mitte März hätte in den Familien zu zusätzlichen Belastungen bei der Pflege von Angehörigen geführt, in der klassischen Rollenaufteilung zumeist bei Frauen. Dass darüber hinaus in der Hochphase der Corona-Krise die Beratung zum Großteil aussetzen musste nur telefonisch durchgeführt werden konnten, mache sich nun doppelt bemerkbar. "Nach Wochen in einer Art Isolation in der Familienwelt mit der ständigen Verantwortung für die Pflege von Angehörigen und den besonderen psychischen Belastungen, die daraus entstehen, ist der Druck im Kessel hoch, bei etlichen pflegenden Angehörigen ist der Akku leer", sagt Ansgar Kaul.
Mittlerweile würden die Hygiene-Bedenken gegen externe Fachkräfte im eigenen Haus wieder geringer. Zugleich würden viele pflegende Menschen in ihre berufliche Tätigkeit zurückkehren. Die Pflege von Angehörigen sei schon vor Corona eine große Herausforderung gewesen und mit dem Virus umso mehr. "Es ist gut, wenn pflegende Angehörige nun wieder persönliche Beratung in Anspruch nehmen können, um Lösungswege zu finden", so Kaul.
"Der größte Pflegedienst in Deutschland sind weiterhin die Angehörigen", erklärt Beraterin Ingrid Aupke. Hier böten nach dem Stress der zurückliegenden Wochen die Gelder der Pflegeversicherung Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung aufgestockte Zuschusstöpfe zum Beispiel mehr Möglichkeiten für "Verschnaufzeiten".
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Die allgemeine Senioren- und Pflegeberatung beim Caritasverband ist kostenfrei und beinhaltet unter anderem Informationen zu den Voraussetzungen für Pflegegrade, zu Pflegeangeboten und Dienstleistungen der Caritas, zum häuslichen Notruf, zu mobilen Menüdiensten und Wohnraumberatung. Interessierte können einen Überblick bekommen über ambulante, teil- oder vollstationäre Pflegeanbieter und Betreuungsangebote. Individuelle Beratung und Begleitung ist gegen eine erstattungsfähige Gebühr möglich.
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Ingrid Aupke bietet mit dem Wiederanfahren nach dem Corona-Lockdown diese Beratungszeiten an (alle barrierefrei erreichbar):
Dienstag, 10 bis 12 Uhr, Caritas-Haus, Bachstraße 15, Emsdetten;
Dienstag, 16 bis 18 Uhr, Pfarrheim St. Franziskus in Reckenfeld, Kirchplatz 8;
Mittwoch, 9 bis 12 Uhr, Caritas-Haus, Fredenstiege 12, Greven;
Donnerstag, 9 bis 10.30 Uhr, Heilig-Geist-Kirche (Nebenraum Sakristei), Kirchplatz-Heilig-Geist 1, Emsdetten
Freitag, 9 bis 10.30 Uhr, Pfarrheim St. Georg Am Kirchplatz, Saerbeck
Eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel. 02571/ 5856091, mob. 0170 7886495 oder per E-Mail an aupke@caritas-emsdetten-greven.de.