"Start-up - ein Nachhaltigkeits- und Klimaschutzprojekt des Caritasverbands Emsdetten-Greven" heißt das Ganze und ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. "Wir möchten versuchen, die Themen Nachhaltigkeit und Klima zusammen mit allen Mitarbeitenden und Klienten anzugehen", erklärt Sandra Schwarzmann. Es gehe nicht darum, lediglich ein abstraktes Umweltmanagement aufzulegen, sondern in die Breite und Tiefe zu denken und zu handeln. Die 28-Jährige möchte ihren Job "pragmatisch mit dem festen Blick auf das Notwendige" angehen, Verbesserungen konkret an den Start bringen und die Achtsamkeit schärfen.
Photovoltaik auf dem Caritas-Haus an der Bachstraße in Emsdetten, Blockheizkraftwerke in Einrichtungen, Geothermie, E-Bike und Elektroautos in der Fahrzeugflotte: Vorstand Bernward Stelljes kann eine lange Liste aufzählen mit Punkten, die den Nachhaltigkeitsanspruch in seinem Verband bereits untermauern. Er ist aber davon überzeugt, dass da noch viel mehr drin ist - und dass das Thema angesichts des Kriegs in der Ukraine und seinen Folgen auch mit Blick auf fossile Energieträger noch einmal dringlicher geworden ist.
Wo die Potenziale noch schlummern, sollen eine Projektgruppe auf Leitungsebene und eine große Ideensammlung bei Mitarbeitenden und Klienten zutage fördern. Sandra Schwarzmann ist in Sachen Schwarmintelligenz im Verband ganz erwartungsfroh. "Es wird keine Idee verloren gehen", verspricht sie. Das Auffinden und Nutzen von Energie-Einsparpotenzialen oder mehr regionale Produkte könnten Ansatzpunkte sein.
Sandra Schwarzmann hat bereits zeitweise als Assistenz im Verband gearbeitet. Sie stammt aus dem Allgäu und hat an der Uni Osnabrück Management für Non-Profit-Organisationen studiert. In ihrer Masterarbeit hat sie sich mit Organisations- und Personalentwicklung unter dem Aspekt der Zukunftsforschung befasst.
Der Caritas-Bundesverband hat sich Klimaschutz und Nachhaltigkeit bereits als Verbandsziele gesetzt und will mit allen seinen 25.000 Einrichtungen bis 2030 klimaneutral werden. Vor dem Hintergrund der Umwelt-Enzyklika des Papstes "Laudato si" von 2015 geht es besonders um den Aspekt weltweiter ökologischer und sozialer Gerechtigkeit.
"Wir müssen bei Nachhaltigkeit und Klimaschutz noch mehr angreifen", findet Caritas Vorstand Bernward Stelljes. Er freut sich über Projektmittel vom Bistum Münster und die Unterstützung des Diözesan-Caritasverbands dafür. Dieses ungewöhnliche Engagement eines Wohlfahrtsverbands sei nach seinem Wissen im Münsterland "ein Pilotprojekt" - ein Projekt, für das die Beauftragte Sandra Schwarzmann übrigens aus Überzeugung mit Bahn und Rad ins Caritas-Haus kommt.