„Eltern wünschen sich, dass die Schule ihre Kinder in schwierigen Situationen auffangen kann“, sagt Karl Watermann, Leiter der Saerbecker Gesamtschule. Das Angebot der Schulpsychologie sei ein Qualitätsmerkmal für die Maximilian-Kolbe-Schule. Schulleitung und Vertreter des Caritasverbandes Emsdetten-Greven ziehen eine positive Bilanz der gemeinsamen Zusammenarbeit. Seit rund sieben Jahren bietet der Caritasverband die Schulpsychologische Beratung an der Gesamtschule an.
Im Qualitätsdialog tauschten sich Schulleiter Karl Watermann, Schulpsychologin Gunhild Ortmeier und der zuständige Fachbereichsleiter Detlef Eden über die Zusammenarbeit zwischen Schule und Caritasverband in Sachen Schulpsychologie aus. Aktuell besuchen 1028 Schüler aus Saerbeck und Umgebung die Maximilian-Kolbe-Gesamtschule. Rund 80 Lehrer sowie weitere Vertretungskräfte sind an der Schule beschäftigt. „Unsere Lehrer pflegen einen sehr sensiblem Umgang mit dem Angebot der Schulpsychologie“, bestätigt Karl Watermann. Sie versuchten, die Beratung frühzeitig hinzuzuziehen, um sich abzeichnende Krisen rechtzeitig zu entschärfen.
Insgesamt 345 Beratungskontakte von Schülern, Lehrern und Eltern verzeichnete Gunhild Ortmeier im vergangenen Jahr. Das sind 41 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Einzelberatungen von Schülern stieg von 92 im Jahr 2014 auf 123 im Jahr 2015. 40 Mal suchten Eltern den Rat der Schulpsychologin, 72 Mal nutzten Lehrer die Beratung. Hinzu kommen Kontakte zu Ärzten, Therapeuten und Behörden sowie weitere Anlässe wie Unterrichtsbeobachtungen, Konferenzen oder die Anwesenheit der Schulpsychologin beim Elternsprechtag.
Schwerpunktmäßig nutzen Schüler der Unterstufe und Mittelstufe das Angebot. „Es fällt auf, dass manche Kinder in Übergangsphasen, wie zum Beispiel beim Einstieg in die weiterführende Schule, Unterstützung benötigen“, sagt Gunhild Ortmeier. Insgesamt suchten etwas häufiger Jungen die Beratung auf (52 Prozent).
Die Motive, warum Schüler, Eltern und Lehrer die schulpsychologische Beratung nutzen, sind vielfältig. Probleme in der Lernmotivation und -organisation oder Aufmerksamkeit, häusliche Probleme, Leistungsprobleme, emotionale Anliegen oder psychische Befindlichkeiten gehören dazu. Neben der Wissensvermittlung übernehme Schule heute zusätzliche Aufgaben, betont Fachbereichsleiter Detlef Eden: „Die Schule ist ein Lebensraum von Kindern, in dem Gesundheit und Wohlbefinden eine Rolle spielen.“ In Krisensituationen sei Schule anders gefragt als noch vor zehn oder 20 Jahren.
Das sieht auch Schulleiter Karl Watermann so. Um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden, mache die Maximilian-Kolbe-Gesamtschule viele Angebote, die über die Wissensvermittlung hinausgehen. „Neben der Schulpsychologischen Beratung bieten wir sehr viel: Wir haben zwei Klassenlehrer pro Klasse, ein Beratungslehrersystem, Ansprechpartner für Essstörungen und Suchtprävention, Projekttage“, zählt der Schulleiter auf. In der Klasse 5 absolvierten die Schüler ein Sozialtraining zu einem konfliktfreien und fairen Miteinander in der neuen Klasse, in der Klasse 6 gebe es das Programm „Fit for life“ sowie Anti-Mobbing-Trainings. Der organisatorische Aufwand sei enorm, doch seine Schule leiste ihn gerne. Karl Watermann: „Wir haben das Ziel, jedem Kind zu helfen, das Hilfe nötig hat.“
Schulleiter Karl Watermann (v.l.), Schulpsychologin Gunhild Ortmeier und Fachbereichsleiter Detlef Eden schätzen den fachlichen Austausch zwischen Schule und Caritasverband.