Als Pflegefachkraft in der ambulanten Alten- und Krankenpflege verspürt Ulriche Hampel des öfteren Verspannungen in Schultern, Armen und Rücken. Seit einiger Zeit weiß die examinierte Fachkraft aber genau, was dagegen hilft. "Wenn ich nach einer Schicht eine Massage genossen habe, dann gehe ich ganz entspannt nach Hause", sagt sie. Ulrike Hampel gehört zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas-Sozialstation Emsdetten, Greven, Saerbeck, die von einem nicht alltäglichen Angebot ihres Arbeitgebers profitieren. Regelmäßig bietet der Caritasverband Emsdetten-Greven den Mitarbeitern des ambulanten Pflegedienstes wohltuende Massagen an.
Dabei können die Pflegekräfte wählen, ob sie lieber eine Shiatsu- oder eine Fußreflexzonen-Massage in Anspruch nehmen möchten. "Man kann innerhalb von zehn Minuten vpn einem hohen Stresslevel ganz schnell herunter kommen", sagt Heilprakterin Dagmar Morgenthaler, die spezielle Ausbildungen im Bereich Shiatsu und Fußreflexzonen-Massage absolviert hat. "Wer auf diese Behandlungen anspricht, erlebt sehr schnell Wohlbefinden, Entspannung und eine Verbesserung der Konzentration." Einmal die Woche ist sie abwechselnd in der Sozialstation Emsdetten und Greven aktiv. Die Mitarbeiter können sich in eine Liste eintragen und nach Bedarf das Angebot nutzen.
Fachbereichsleiter und Pflegedienstleiter Ansgar Kaul hatte die Idee zu diesem besonderen Instrument der Mitarbeiterfürsorge. "Wir bieten die Massagen im Rahmen unseres betrieblichen Gesundheitsmanagements an", erklärt er. "Natürlich geht es um die Gesunderhaltung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber das ist es nicht allein", betont er. Vielmehr stünden Wertschätzung und der Wunsch, den Pflegefachkräften etwas Gutes zu tun, im Vordergrund. Zuvor hatte der Caritasverband für die Pflegefachkräfte eine Aktivpause unter Anleitung eines Physiotherapeuten angeboten. Als das Projekt auslief, hat sich Ansgar Kaul nach weniger fordernden Alternativen für die Mitarbeiter umgesehen.
"Die Kollegen spiegeln uns zurück, wie sehr sie es genießen, etwas Wohltuendes zu bekommen, ohne selbst wirklich aktiv werden zu müssen", sagt Ansgar Kaul. Gerade in der Pflege bei den Patienten zu Hause sind die Mitarbeiter stets gefordert, die Initiative zu übernehmen und aktiv zu sein. Wie sehr sie die Entspannung durch die Massage genießt, unterstreicht auch Ronja Tessarzik. "Es ist so wohltuend. Nach zehn Minuten bin ich richtig weg und hinterher total entspannt", sagt sie. Die Pflegefachkraft schätzt es sehr, dass Dagmar Morgenthaler in der Behandlung ganz auf die individuellen Bedürfnisse eingeht.
Beide Therapien wirken wie ein kleiner Kurzurlaub, erklärt die Heilpraktikerin. "Man spürt: Hier bin ich sicher, hier stellt sich jemand mit vorsichtigen Berührungen ganz auf mich ein. Gleichzeitig kann man individuelle Schwerpunkte setzen und schauen, was der Betroffene an diesem Tag besonders nötig hat", erklärt Dagmar Morgenthaler. "Die Massagen wirken regulierend: Man fühlt sich ruhiger, entspannter und gleichzeitig lebendiger."
Ulrike Hampel kommt vor allem zu Ulrike Morgenthaler, wenn sie akute Beschwerden hat. Die Pflegefachkraft hat eine zeitlang Yoga ausprobiert, um Entspannung zu finden. "Das war aber nichts für mich, ich konnte nicht wirklich entspannen", sagt sie. Deshalb ist sie sehr froh, mit Shiatsu endlich eine Methode gefunden zu haben, die nachhaltig bei ihr anschlägt. Ulrike Hampel: "Bei akuten Beschwerden erspart mir die Massage hier sogar den Gang zum Arzt."
Ruhig, aber mit vollem Körpereinsatz kümmert sich Dagmar Morgenthaler um Caritas-Mitarbeiterin Ulrike Hampel. Beim Shiatsu kommen sanfte Drucktechniken, Dehn- und Rotationstechniken zum Einsatz.