Die Tanzveranstaltung, zu der alle Interessierten am Freitag, 13. April, ab 18 Uhr in die Emshalle in Emsdetten eingeladen sind, steht ganz im Zeichen einer zwanglosen Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung. Vorab schauten Caritas-Fachbereichsleiterin Michaela Kopp und Landrat Dr. Klaus Effing darauf, was die Gäste beim Frühlingsball erwartet und wie es um das Thema Inklusion im Kreis Steinfurt bestellt ist.
Was ihn beim vorangegangenen Caritas-Frühlingsball beeindruckt hat? „Die Atmosphäre und die Stimmung haben mir sehr gut gefallen“, sagt der Landrat. „Alle waren bester Laune und sind ohne Berührungsängste aufeinander zugegangen.“ Als besonderes Bonbon des Bühnenprogramms ist ihm der Auftritt des Gebärdenchores „Sing a Sign“ in Erinnerung geblieben.
Mit dem Frühlingsball zwanglose Begegnungen für Menschen mit und ohne Behinderung zu ermöglichen – das ist das Hauptanliegen des Caritasverbandes Emsdetten-Greven. „Das ist gelebte Inklusion“, betont Michaela Kopp. „Zudem machen wir mit so einem Ball für 500 Menschen auch nach außen deutlich, was wir beim Caritasverband tun und wie wir mit den Menschen arbeiten“, so die Fachbereichsleiterin. Sie ist überzeugt, dass die Gesellschaft beim Thema Inklusion noch am Anfang steht.
Das sieht auch Klaus Effing so: „Inklusion bedeutet, einen weiten Weg zu gehen. Als Kreis Steinfurt haben wir uns aufgemacht und sind in vielen Bereichen im Sinne von Inklusion unterwegs.“ Der Landrat hat Beispiele zur Hand. So finanziert der Kreis den Einsatz von Integrationshelfern, die Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf begleiten und ihnen so den Besuch einer Regelschule ermöglichen. „Im Schuljahr 2017/18 haben wir 292 Neu-Anträge bewilligt und wir gehen von steigenden Zahlen aus“, sagt er. Mehr als 4 Millionen Euro hat der Kreis 2017 in diesem Bereich zur Verfügung gestellt.
„Als Kreis Steinfurt unterstützen wir mit der Fachstelle für Menschen mit Behinderung im Beruf, indem wir zum Beispiel Arbeitgeber und Arbeitnehmer beraten und uns an Kündigungsschutzverfahren beteiligen“, nennt Klaus Effing ein weiteres Beispiel. Der Kreis Steinfurt bezuschusst zudem die kreisweit tätige Gehörlosenberatungsstelle des Caritasverbandes Emsdetten-Greven. Im Sinne von Inklusion arbeiten nach Ansicht des Landrates auch die Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen und der Familienunterstützende Dienst. „Als Kreis stellen wir Geld zur Verfügung. Die Arbeit übernehmen die einzelnen Träger, die über das Fachwissen verfügen“, beschreibt er das Prozedere.
Aktuell ruft der Kreis Steinfurt einen Inklusionsbeirat ins Leben. Darin sollen die Vertreter der entsprechenden Beiräte der Städte und Gemeinden die Anliegen von Menschen mit Behinderung vertreten. „Der Inklusionsbeirat wird alle Sitzungsvorlagen bekommen und kann selbst entscheiden, bei welchen Themen er sich einbringt“, so der Landrat.
Gerade bei der politischen Teilhabe von Menschen mit Behinderung sieht Michaela Kopp Handlungsbedarf. „Es gibt zum Beispiel bisher keine politischen Veranstaltungen in einfacher Sprache. Mein Wunsch an den Kreis Steinfurt wäre, die Politik zugänglicher zu machen für Menschen mit Behinderung“, sagt sie. So sollte es mehr Veranstaltungen in einfacher Sprache geben. Aber auch der konsequente Ausbau der Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden oder der Einsatz von Gebärdendolmetschern und von technischen Hilfsmitteln für hörgeschädigte Menschen ermögliche Menschen mit Behinderung eine größere Teilhabe am politischen Geschehen.
Informationen zum Caritas-Frühlingsball und Kartenreservierung unter www.caritas-emsdetten-greven.de
Für Landrat Dr. Klaus Effing und Caritas-Fachbereichsleiterin Michaela Kopp ist der Frühlingsball am 13. April eine Herzensangelegenheit.