„Das hat auf allen Ebenen etwas gebracht“
Jeannine Drescher findet am Ende ihres Bundesfreiwilligendiensts im "Cafe Jedermann" der Caritas:
"Das hat auf allen Ebenen etwas gebracht"
Im Cafe Jedermann der Caritas wird unverhofft eine interessante Stelle im Bundesfreiwilligendienst (BFD) frei. Weil sich für die aktuelle BFDlerin Jeannine Drescher Änderungen bei ihrem anstehenden Studienstart in Sozialer Arbeit ergeben haben, ist die Idee hinfällig, mit 20 Praxisstunden vor Ort zu bleiben. Die Emsdettenerin hat aber zusammen mit ihrem Chef Norbert Helming noch Zeit zu erzählen, warum es sich lohnt, im BFD im Cafe Jedermann zu arbeiten.
Die Kontakt- und Beratungsstelle des Caritasverbands an der Blumenstraße in Emsdetten gehört zum Fachbereich Hilfen für psychisch kranke Menschen. Sie möchte für diesen Personenkreis Möglichkeiten zum Aufbau von Kontakten, für eine sinnvolle Alltagsgestaltung und breit gefächerte Beratung bieten. Dazu gehören zum Beispiel feste Angebote von montags bis samstags wie der Nachmittagstreff mit Kaffee, Klönen und Spielen, gemeinsames Frühstück, Reha-Sport und der "Grevener Treff".
Jeannine Drescher erinnert sich noch genau an ihren Start. "Ich bin hier sehr gut angekommen, Norbert hat alles super erklärt", erzählt sie. "Ich habe mich gut aufgenommen gefühlt, konnte immer alle Fragen stellen." Was auf sie zukommt, hatte die 19-Jährige im Vorstellungsgespräch bereits erklärt bekommen. "Weil ich mich schon vor dem Abitur für Soziale Arbeit interessiert habe, wusste ich, dass ich da ein Vorpraktikum brauche", sagt sie.
Dieses Vorpraktikum hat Jeannine Drescher nun am Ende von einem Jahr im BFD gleich mit erledigt. Ihr Wunsch, in die Soziale Arbeit zu gehen, hat sich dabei bestätigt. Das glaubt man ihr gerne, wenn sie begeistert von ihrer Arbeit erzählt. Vom Stadt-Land-Fluss-Spiel beim Nachmittagstreff, bei dem dann gerne auch mal Schimpfwörter mit hineingenommen werden; davon, dass viel gelacht, nicht nur Probleme gewälzt werden; vom Kaffee kochen und trinken und Kekse essen; vom Vorbereiten des Frühstücks und kochen mit den Klienten; vom Kontakt und der Beschäftigung mit ihnen. Ein Ergebnis ihres BFD-Jahres: "Meine Tischkicker-Skills haben sich klar verbessert."
Jeannine Dreschers Fazit: "Das ganze Jahr hat mir auf allen Ebenen etwas gebracht. Ich habe neue Seiten an mir entdeckt und war hin und wieder von mir selbst überrascht." Dass ein Jahr BFD sinnvoll sind, bestätigt ihr ihr Anleiter Norbert Helming: "Ihr kommt von der Schule, habt viel gelernt, aber vielleicht eher weniger Erfahrungen in Sachen Haushalt, Einkauf, praktisch organisieren - die bekommt ihr hier." Genauso wie die Einarbeitung und laufende Anleitung, wenn es etwa um Krankheitsbilder oder besondere Verhaltensweisen geht.
Was man außerdem bekommt: Eine Aufwandsentschädigung von gut 400 Euro netto , die Sozialversicherungen, 30 Tage Urlaub im Jahr, für jüngere Menschen Erhalt des Kindergeldanspruchs, Fachseminare und bei der Caritas Hilfe bei der Wohnungssuche.
Der BFD dauert zwischen sechs und zwölf Monaten. Anders als beim Freiwilligen Sozialen Jahr gilt beim BFD keine Altersbeschränkung nach oben. Einen fixen Starttermin im Jahr gibt es nicht. Was man beim Cafe Jedermann mitbringen sollte, ist ein Autoführerschein.
Wenn nun jemand Interesse hat, aber zögert, anzurufen, hat Jeannine Drescher einen Tipp: "Mit Norbert kann man echt gut telefonieren."
Kontakt: Cafe Jedermann, Norbert Helming, E-Mail: helming@caritas-emsdetten-greven.de, Tel. 0170 7822245.
www.bundesfreiwilligendienst.de